Schuljahr 2004/05
„Klonen“ als letzte Chance für heimische Orchideen?
Orchideen zählen zu den schönsten Pflanzen, die es gibt. Leider sind zahlreiche, vor allem heimische Arten durch Zerstörung deren Lebensraumes schwerstens gefährdet. So ist der Frauenschuh (Cypripedium calceolus ) bereits massiv vom Aussterben bedroht. In einem Projekt zur Erhaltung der Artenvielfalt greifen nun Schüler der HBLA Ursprung zu einer ungewöhnlichen Methode.
Mit Unterstützung des Orchideenzüchters Thomas Ederer (www.orchideenvermehrung.at) und Gunter Fischer vom Botanischen Garten der Universität Salzburg vermehren sie im schuleigenen Labor diese bedrohte Pflanze mit modernsten biotechnologischen Techniken. In Zell- und Gewebekulturen entsteht dabei aus wenigen einzelnen Zellen und Pflanzenteilen eine unbegrenzte Zahl von neuen Pflänzchen. Die ersten Monate wachsen die geklonten Setzlinge auf künstlichen, sterilen Nährlösungen.
Danach müssen sie im Glashaus der Universität Salzburg behutsam an die natürliche Umgebung angepasst werden.Die Universität beherbergt übrigens eine der größten madagassischen Orchideensammlungen Europas.
„Da diese Technik sehr schwer zu beherrschen ist, übten die SchülerInnen mit Industrieorchideen. Mit diesem Wissen überleben dann in unserem Schullabor mehr als die Hälfte der wertvollen einheimischen Pflanzen. “, meint Konrad Steiner – betreuender Lehrer an der HBLA Ursprung. „Jetzt können wir diese Technik sogar einsetzen, um der Natur zu helfen“. Die Idee des Projektes ist es, den bedrohten heimischen Frauenschuh mit Hilfe des High-Tech Labors hundertfach zu vermehren, um ihn unter Mithilfe der Wissenschafter studieren zu können
Laut dem Orchideenspezialisten Gunter Fischer geht das Ziel der Arbeit aber weiter hinaus: „Mit dem engagierten Projekt wird bei den SchülerInnen das Bewusstsein für vom Aussterben bedrohte Arten geweckt, um auch in Zukunft den Erhalt der Natur zu sichern.“. Denn was man kennt und liebt, das möchte man auch bewahren – und wenn man dafür tagelang im Labor stehen muss.