Projekt Holzhaus  
 
Science Week Die ScienceWeek, dieses Jahr das zweite Mal österreichweit durchgeführt, war auch diesmal wieder ein besonderer Anlass, die Arbeit nach außen zu tragen. Dabei nahmen sich die Schüler gemeinsam mit der Firma Thoma vor, zu zeigen, dass man in der Wohnumgebung "Handy-Strahlen" minimieren kann. Dazu wurde in Goldegg ein Holzhaus aufgebaut. Durch die besondere Bauweise wirkte es, nach Adaptierungen, wie ein Faraday-Käfig. Dies wurde von den Schülern am Muttertag den interessierten Besuchern anschauungsvoll demonstriert.
 
Das Holzhaus in Goldegg (klein) war Ort eines aufregenden Experimentes
 
Testen
 
Abschirmung
 
Bei der Diskussion...
 
Beim Ansturm auf das Haus...
Wissenschaftliche Messungen haben ergeben, dass bestimmte Holzarten die hochfrequenten Strahlen abhalten können.
Aufgrund dieser Tatsache stellte sich die Firma Thoma die Frage, ob es dann nicht möglich sei, ein ganzes Haus quasi als großen Faraday-Käfig zu bauen. Zu diesem Zwecke wurde ein kleines Holzhaus aufgebaut, um gemeinsam mit den Schülern diese Sache zu bearbeiten. Doch die ersten Messungen schon vor der ScienceWeek ergaben, dass es bei der Konstruktion noch irgendwo "undichte" Stellen geben muss. Mit den Messgeräten des Projektes machten sich die Schüler auf die Suche
danach. Bald wurden Ritzen bei den Bretterverbindungen als Grund identifiziert. Erste Versuche, diese Ritzen im Inneren des Hauses abzukleben, brachten keine bessere Abschirmung. Daraufhin klebten die Jungforscher die großen Spalten an der Außenseite ab. Die Messungen zeigten allerdings weiterhin keine Strahl-ungsverminderung im Haus. Da die Strahlung schon bei einem 1mm breiten Schlitz in das Haus eindringen kann, war dies ein hoffnungsloses Unterfangen. Die experimentellen Daten wurden daraufhin an die Firma Thoma weitergegeben.
 
Bei der Erläuterung...
 
Bei der Pause...
Am Tag der ScienceWeek stand aufgrund der Schülerergebnisse eine deutlich verbesserte Konstruktion des Holzhauses in Goldegg. Das Haus schirmte laut neuen Messungen des Teams nun zu ca. 95% die "Handystrahlen" ab. Dieser Wert wird durch eine Lärchenholzverschalung im Innen- sowie auch Außenbereich erreicht. Die einzelnen Lärchenbretter schließen mit Nut und Feder aneinander. Dadurch wurde die Wand zwar um einige Zentimeter breiter, doch die leichte Verbreiterung der Holzwand machte sich bezahlt, da eine bemerkenswert gute Abschirmung erreicht werden konnte.

 

Das Haus wurde auch von der Bundeswehruniversität Neubiberg in München vermessen. Die Ergebnisse der Schüler entsprachen den universitären Daten. Ein Umstand, der für die Genauigkeit sprach, mit der die Schüler an die Messungen herangingen. Und ein Umstand, der auch den Ernst der jungen Leute beim Projekt und dessen Qualität dokumentiert.
 
Messung Bei der ScienceWeek konnten die Schüler nicht nur das Abschirmverhalten des Holzhauses zeigen, sondern stellten auch die Faraday-Käfige, die stark strahlenden Schnurlostelefone und die Funktionsweise von Handys den Interessenten vor.
Jeder Besucher wurde dabei ins Haus geführt und konnte sich vom niedrigeren Wert direkt bei dem Messgerät überzeugen. Das ist Wissenschaft zum Angreifen!
Wert-außen:
Wert-innen:
40-43 dBµV
27-33 dBµV
 
Eine Verringerung des Messwertes um 10dB entspricht einer Reduzierung von 90%.
 
Mikrowellen Beim "Mikrowellenversuch" wollten die Schüler anschaulich machen, dass, obwohl ein markttauglicher Mikrowellenherd einen tausendfachen Abschirmungsgrad aufzu-weisen hat, es trotzdem möglich ist, ein darin befindliches Mobiltelefon anzurufen: Es funktioniert!
 
Science Week
 
Erst diskutieren, dann messen
 
Holz schirmt HF-Strahlen ab
Die ScienceWeek stellt eine besondere Veranstaltung im Bereich Wissenschaft und Öffentlichkeit dar. Mit dem Leitsatz "Eine Vergnügungsreise durch die Wissenschaft" präsentierten sich österreichweit Universitäten, Fachhochschulen, Schulen, wissenschaftliche Vereine und Unternehmen und zeigen ihre Erkenntnisse allgemein verständlich und oft humorvoll inszeniert der interessierten Öffentlichkeit. Vom 11. bis 20. Mai 2001 fanden in allen Bundesländern Österreichs in Kaufhäusern, Banken, Bahnhöfen, auf öffentlichen Plätzen oder eben in einem Holzhaus in Goldegg mehr als 750 Events statt. Die HBLA- Ursprung war schon im Jahr 2000 Teilnehmer der Science Week und konnte mit dem "Allergie-Projekt" sogar einen der wenigen Anerkennungspreise mit nach Hause nehmen. Auch diesmal war es ein Anliegen der Öffentlichkeit, sowohl einen Einblick in die Projektarbeit an der Schule zu gewähren als auch etwas Besonderes zu tun. Gemeinsam mit der Firma Thoma wurde deshalb das Projekt "Das Handy, Herr Faraday und ein Holzhaus" in Angriff genommen.
 
Kommentar
   
  "Es gab Probleme, mit denen wir vorher nicht gerechnet hatten. Aber durch Improvisationen konnten wir auch diese Hürden meistern. Dies brachte etwas Abwechslung und Spaß in den geregelten Ablauf der Veranstaltung"
Für das Projekt bei der Science Week 2001 interessierten sich Jung und Alt