Resümee

 

Unser Projekt "Gentechnik in der Schule" war eine Herausforderung, der sich in dieser Form in Österreich noch niemand gestellt hat. Die Arbeit, die von allen Beteiligten investiert wurde, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, kann in keiner materiellen Form rückvergütet werden. Somit war die wichtigste Belohnung für das Organisationsteam die Freude der Schüler, das Glänzen in ihren Augen und die Begeisterung bei der Arbeit.

Doch wir wollten auch wissen, welche Fehler wir bei Vorbereitung; Durchführung und Präsentation der Arbeit gemacht haben. Im Zuge einer Deutsch-Hausübung und auch persönlichen Gesprächen konnten wir zahlreiche Meinungen und Tips zusammenstellen.

Das Projekt dauerte im Gesamten ein halbes Jahr. Zahlreiche Vorträge und auch Unterrichtsstunden wurden investiert, um eine Grundlage für die praktische Arbeit zu legen. Die Laborarbeit dauerte mit dem Protokollschreiben eine Woche und die Arbeiten an der Broschüre und dem Vortrag dauerten sogar mehrere Wochen. Dementsprechend kam auch die Kritik bei den Schülern.

Ich finde daß das Projekt zu lange gedauert hat. Teilweise waren Zeiten, in denen man nichts zu tun hatte. Vorschlag: kürzer dafür konzentrierter.

Aussagen wie diese konnten wir von vielen Schülern sammeln. Wir haben uns mit dem Problem auseinandergesetzt und wissen, wo wir Zeit sparen können ohne einen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen. Auch verkürzte Versionen für Schulen konnten bereits erarbeitet werden. Denn je länger die Arbeit am selben Thema dauert, desto schwerer ist es die jungen Leute zu motivieren.

Über die Art und Weise, wie versucht wurde das schwierige Thema zu vermitteln gab es auch unter den Schülern geteilte Ansichten.

Ein positiver Aspekt war der neutrale Unterricht zum Thema. Vor den Vorträgen wäre es notwendig gewesen, die Schüler vorzubereiten, die Theorie hätte VOR dem Arbeiten im Labor mit den betreffenden Schülern besprochen gehört und nicht zwischen den Arbeitschritten. Ich wäre auch der Meinung, daß es unabhängig von den Noten einen oder mehrere Tests geben sollte, bei dem die Schüler ihr Wissen überprüfen können.

Das Wissen der Gentechniker der Uni Salzburg wurde uns in theoretischen als auch praktischen Übungen eindrucksvoll übermittelt.

Die Wahl dieses Projekt mit einem 2. Lehrgang durchzuführen, hat sich in vielen Aspekten als richtig erwiesen. Zum Beispiel bei Abschlußklassen ist wegen der Maturavorbereitungen das damit verbundene Stunden- und Testsverschieben nicht durchführbar.

Daß man schon im 2.Jahrgang einer HBLA mit diesen Dingen konfrontiert wird, finde ich sehr wichtig.

Sehr gut haben sich die sozialen Aspekte des Projektes erwiesen. Die Teamarbeit unter den Schülern und die Zusammenarbeit mit den Betreuern ist immer wieder lobend erwähnt worden.

Als wichtigsten Punkt erachte ich die Zusammenarbeit zwischen den Schülern untereinander, sowohl aber auch die Zusammenarbeit zwischen Schülern und Lehrern.

Durch das Projekt habe ich nicht nur viel über die Gentechnik erfahren, sondern auch gelernt im Team zu arbeiten oder gesehen, wie man eine Sache mit Freude und Spaß bewältigen kann und andere dazu aufmunternd.

Wir lernten, wie es funktioniert Gene einzubauen und erfuhren auch sehr viel über die Einsatzbereiche der Gentechnik und waren immer über die aktuellsten Sachen informiert. Es ist sicher auch positiv daß man sehr viel in Teamwork arbeiten mußte und somit auch die Beziehung zu den Mitschülern verstärkt wurde. Ein weiterer positiver Aspekt ist, daß das ganze durch eine Broschüre und der Präsentation auch an die Bevölkerung weitergegeben wird. Und sich diese somit vielleicht besser informieren kann und sich nicht immer von Interessensgruppen leiten läßt.

 

Selbstverständlich gilt das auch für die begleitenden fächerübergreifenden Teile, die ein sehr wichtiger Bestandteil des Gesamtkomplexes waren. Dies wurde auch von den Schülern so gesehen.

Dieses Projekt war fächerübergreifend, das heißt, daß auch die Lehrer zusammenarbeiten mußten um dieses Projekt zu ermöglichen. Es ist natürlich von Vorteil, wenn man einen derartigen Erfolg beim Arbeitgeber vorweisen kann. Die Schüler, die nicht im Labor gearbeitet haben, hatten keine Ahnung was die Kollegen dort machen und dadurch haben sie auch keine Praxiserfahrungen.

Durch die intensive Betreuung konnten das Lehrpersonal, vor allem der Projektleiter in der Schule, Mag. Konrad Steiner besser kennengelernt werden.

Außer dem Wissen lernte ich einige Lehrer in Streßsituationen kennen und wie sie diese meisterten.

Sehr beeindruckend für die Schüler, aber auch für das Organisationsteam war der engagierte Einsatz von Direktor Dr. Wolfgang Stehrer für die Verwirklichung des Vorhabens.

Positiv war die Einstellung des Direktors gegenüber dem Genprojekt.

Als äußerst negativ allerdings hat sich das Faktum herausgestellt, daß wir gezwungen waren für die praktische Arbeit im Labor eine Auswahl zu treffen. Während beim Besuch an der Universität alle Schüler der Klassen bei der Demonstrationsarbeit beteiligt werden konnten, wurde für die 3 Tage in der Schule 24 Jugendliche ausgewählt. Das hat natürlich nicht nur Gefallen gefunden. Für einige Nichtteilnehmer besteht die Möglichkeit das Ergebnis des Projektes im Internet zu präsentieren, einige Schüler verzichteten freiwillig auf den praktischen Teil.

"Ich fand es nicht so gut , daß diejenigen die nicht dabei waren, überhaupt keinen Einblick in das Labor gehabt haben."

Die Schüler, welche nicht bei dem Projekt dabei waren, haben fast nichts mitbekommen, was geschehen ist. Mindestens 2 Stunden für eine umfassende Besprechung über diese Tage.

Die Schüler hatten am Ende die Möglichkeit alles ihren Kollegen und auch den Eltern zu präsentieren.

Weiters ist es eine sehr gute Idee unsere Arbeit den Eltern vorzutragen.

Durch den umfassenden Aufbau gab es allerdings auch organisatorische Erfahrungen zu sammeln. Einige Schüler haben dies auch in ihrer Bewertung zu würdigen gewußt. Vor allem das Interesse der Medien faszinierte die meisten von den Beteiligten. Einige sahen dies gar als Lohn für all ihre Mühe und den Zeitaufwand.

Positiver Aspekte waren, daß es eine gute Werbung für die Schule war, daß wir teilweise selbständig arbeiten mußten, und daß wir neutral arbeiteten (nicht dafür oder dagegen). Negative Aspekte waren, daß uns zuviel versprochen wurde (wer zu allen Vorträgen kommt, kommt ziemlich sicher ins Labor), daß die Ausscheidung ein bißchen unfair war. Aber alles in allem war es ein gutes Projekt, daß uns geholfen hat, eine eigene Meinung zu haben und mit dem wir hoffentlich auch unsere Eltern informieren können.

Gut war auch Kontakte zur Wirtschaft (Sponsoren) zu knüpfen, durch die Spenden der Firmen konnten wir das Projekt relativ professionell gestalten.

Was ich auch ganz gut finde, daß die Schule in Fernsehen und in mehreren Zeitungen zu sehen war.

Positiv war die Presseaussendung.

Über den Lerneffekt konnten wir uns bis zum Schluß kein vollständiges Bild machen. Erst als wie die teilweise sehr professionell gestalteten Broschürenteile erhalten haben, konnten wir uns ein genaueres Bild machen.

Es ist sehr gut wenn man diverse Erfolge später bei der Arbeitssuche vorweisen kann.

In vielen Bereichen wurde ich aufgeklärt und habe dadurch meine Einstellung geändert doch in manchen Bereichen war ich von Anfang an nicht umzustellen.

Die Gentechnik, so glaube ich, spielt in der Zukunft noch eine wichtige Rolle.

Allerdings gab es in dieser Hinsicht auch Kritik. Es wurde verabsäumt die Schüler rechtzeitig intensiver auf die praktische Arbeit vorzubereiten, da wir dies alles in einem Block durchführen wollten.

Das Projekt hätte uns am Anfang genau vorgestellt werden müssen. Wir haben nicht gewußt, daß es ein solches Projekt gibt, haben aber nicht genau gewußt was wir eigentlich machen.

Es hat mich auch sehr gestört, daß wir erst kurz vor dem Projekt erfahren haben, wie das Projekt konkret aussieht, was wir genau machen wie es abläuft.

Trotzdem war eines auf jeden Fall zu spüren: trotz der Mühe und der vielen Arbeit hatten alle Beteiligten am Projekt eine Menge Spaß

Die Gentechniker haben uns alles genau gezeigt und es war auch nicht total ernst.

Positiv war was mit Gentechnik alles möglich werden kann, und nette lustige Gentechniker, die den Stoff mundgerecht aufbereitet haben.

Das Besorgen des Gensojas stellte ein überraschenderweise großes Problem dar. Sowohl für die ministerielle Genehmigung als auch für den Bezug des Untersuchungsmaterials wurden zuwenig Zeit geplant und so stand bis kurz vor Beginn der Arbeiten der genaue Arbeitsplan nicht fest. Das rief natürlich eine gewisse Unsicherheit unter den Jugendlichen hervor.

Gentechnik wurde aus vielen Blickwinkeln gesehen. Engagement unseres Direktors, die Mitarbeit und das Verständnis vieler Lehrer ist mir positiv aufgefallen. Negativ aufgefallen ist mir die Schwierigkeit beim Besorgen des Gensojas.

Positiv war das Theoretische in die Praxis umzusetzen und das die Lehrer insgesamt eine ausgeglichene Meinung zur Gentechnik hatten. Negativ war die Schwierigkeit Sponsoren zu finden und das mit dem Projekt sehr viel Streß verbunden war (man mußte auch auf Schularbeiten lernen)

Über die hier vorliegende Broschüre schieden sich bei den Organisatoren und Betreuern aber auch bei den Schülern die Geister. Die eine Gruppe zeigte ihre Freude über das kleine Büchlein, während die andere Gruppe die viele Arbeit als Belastung zu sehen begannen.

Die entworfene Broschüre ist zwar ein gutes Mittel unser Wissen weiterzugeben, sollte aber wegen des extrem hohen Arbeitsaufwandes nicht so ausführlich gestaltet werden.

Die Zeit für die Fertigstellung für den Broschürenartikel war jedoch viel zu kurz, wir hatten nicht einmal 2 Wochen Zeit, viele Unterrichtsfächer wurden vernachlässigt.

Eine besonders gute Idee war die Erstellung einer Broschüre. Ich meine, daß diese Broschüre sehr interessant und informativ sein wird, besonders die Eltern werden sich über die Broschüre freuen, weil sie endlich erfahren was wir in der Schule über Gentechnik gelernt haben. Besonders hat mir die Exkursion an die Uni gefallen, dort konnten wir hautnah miterleben, wie ein Wissenschaftler arbeitet. Ich finde, daß diese Exkursion auch nächstes Jahr durchgeführt werden soll.

Aber über die jetzt vorliegende Arbeit sollte sich jeder ein eigenes Bild machen. Für Änderungsvorschläge, Tips, Verbesserungen und konstruktiver Kritik haben die Organisatoren immer ein offenes Ohr. Scheuen Sie sich nicht auch uns ihre Meinung zu der durchgeführten Arbeit zukommen zu lassen. (K.S., R.N)

 

 

Was hat uns das Gentechnikprojekt gebracht?

Florian Ortner, Georg Wenger, Willhelm Lahner, Gottfried Mandl, Georg Wighart

 

Vor dem Gentechnikprojekt wußte niemand so richtig über das Thema Gentechnik Bescheid. Die einen hatten Angst und verteufelten den gesamten Themenkreis, für die anderen war Gentechnik ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten im postiven Sinne.

Durch das Projekt lernten wir, warum Gentechnik überhaupt möglich ist und wieso man das Genom anderer Lebewesen verändern kann.

Es ist gut das wir schon jetzt darüber informiert werden, da wir als zukünftige Landwirte sicher mit der Gentechnik in der Landwirtschaft konfrontiert werden. Uns wurde viel über die Möglichkeiten der Gentechnik in der Medizin, Landwirtschaft und Umweltschutz beigebracht, aber auch die großen Risiken wie Resistenzen wurden uns nahegelegt.

Der theoretische Stoff wurde sehr gut aufbereitet und war so für jedermann verständlich.

Da das Gentechnikprojekt die verschiedensten Fächer wie Chemie, Physik, Biologie,Religion, Deutsch, Englisch und Pflanzenbau umspannte, konnte die Gentechnik von den verschiedensten Standpunkten aus beleuchtet werden, was uns die einseitige und extreme Sichtweise, die wir vor dem Projekt hatten, nahm.

Die vielen praktischen Arbeiten gaben uns einen guten Einblick, einerseits in die Gentechnik selbst und andererseits in die Arbeit der Gentechniker.

Bei unseren Besuchen an der Universität waren wir überrascht, wie stark die Information von der Boulevardpresse verzerrt wird.

Außerdem war eines der Hauptziele des Projekts, daß sich jeder beteiligte Schüler eine eigene und vor allem freie Meinung bildet und sich nicht von den Professoren in eine Richtung beeinflussen läßt.

Weiters sollte das Gentechnikprojekt die Zusammenarbeit zwischen den Schülern des zweiten Jahrganges fördern. Dies wurde durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Lehrkörper gefördert.