Gentechnik-Mais

Hannes Stockinger und Fritz Schwärz

 

Heutzutage ist Mais nach Weizen und Reis die drittwichtigste Kulturpflanze. Für seinen Anbau benötigen wir insgesamt 134.2 Millionen Hektar Land. Daraus ergibt sich eine jährliche Ernte von 559.3 Millionen Tonnen.


78% des Gesamtertrages werden als Futtermittel verwendet (Rinder, Schweine, etc.). Weiters werden 2,40% als Lebensmittel gebraucht (Polenta, etc.). Ebenso findet er Verwendung in der Medikamentenerzeugung (Aspirin, Antibiotika) und der Kosmetikindustrie (Seife).

 

Die wichtigsten Anbauländer für Mais

 

Anbaufläche

Produktion

Ertrag

Exporte

Mio. ha

Mio. t

t/ha

Mio. t

Weltweit

134,20

559,30

4,17

71,10

USA

29,50

256,60

8,70

58,65

China

21,10

99,30

4,70

1,41

Brasilien

14,20

37,00

2,60

0,00

Argentinien

2,50

10,90

4,30

6,05

Südafrika

2,90

4,80

1,60

2,53

EU

3,70

28,30

7,60

0,25

Quelle: USDA: World Agriculture Production, 1995

 

Der Maiszünsler

Biologie

Nach der Überwinterung im Maisstengel verpuppt sich die Raupe im Mai und schlüpft ab Mitte Juni als Schmetterling aus. Der Schmetterling beginnt mit der Eiablage bereits nach einem Tag und beendet sie erst Ende August. Die Larven schlüpfen in der Nähe der Mittelrippe nach 10-15 Tagen und ernähren sich anfänglich von Blättern und Staubbeuteln. Nach der zweiten Häutung bohren sie sich in den Stengel hinein, wandern zuerst nach oben und später nach unten. Unten angekommen legen sie eine Ruhepause bis Mai mit anschließender Verpuppung ein.

Schaden

Schadbild: Äußerlich sind anfänglich nur die 3-4 mm grossen Löcher im Stengel oder Kolben zu sehen und Häufchen von Bohrmehl sammeln sich in den Blattachseln. Von Raupen besetzte Stengel brechen oft. Im Juli/August sind meist nur die Fahnen gebrochen, später befinden sich die Bruchstellen vorwiegend über dem Kolben bzw. zwischen Kolbenansatz und Boden.

Schädling: Der Schmetterling ist bräunlichgelb und hat eine Flügelspannweite von 2,5-3 cm. Die gelbbraunen Raupen sind bis 30 mm lang und haben eine schwarz-braune Kopfkapsel.

Bedeutung: Der Maiszünsler ist der wichtigste Maisschädling in den Hauptanbaugebieten. Befallene Pflanzen bringen einen um 10-30% verminderten Ertrag. Zusätzlich können noch Verluste entstehen, weil ein Teil der Kolben vor oder während der Ernte auf den Boden fällt.


Abb. 2. Maiszünsler-Larve in befallener Pflanze

Quelle: Häni, Reinhard, Schwarz, Tanner, Vorlet, Pflanzenschutz im Integrierten Pflanzenbau, Zollikofen 1998, S. 111

 

Derzeitige Schadensmeldungen

Trotz vermehrten Spritzens von Giften etc. betrugen die Ertragsverluste bei Mais weltweit ca. 7%. Das sind insgesamt 40 Millionen Tonnen Mais pro Jahr. In einigen Gebieten Nordamerikas und Europas vernichtet die Zünslerlarve sogar 20% der Gesamternte. Aus diesem Grund gibt die USA jährlich 20 bis 30 Millionen Dollar für die Bekämpfung des Zünslers aus.

Methoden der direkten und indirekten Regulierung des Maiszünslers

*Indirekt: Sauberes Einpflügen der Ernterückstände, damit der Zünsler kein Winterquartier hat.

*Direkt:

* Im Biologischen Landbau:

 

Das BT-Bakterium

Daß das Bodenbakterium Bacillus thuringiensis (Bt) auf bestimmte Insektenlarven tödlich wirkt, ist seit seiner Entdeckung im Jahre 1911 bekannt. Wenn eine Falterlarve das Bakterium frißt, nimmt sie das von ihm produzierte Bt-Eiweiß auf. Dieses Eiweiß setzt sich im Magen an einem Nervenrezeptor fest und täuscht der Larve ein Sättigungsgefühl vor. Die Larve verhungert. In der Landwirtschaft, auch im Biolandbau, wird die sehr spezifische Wirkung der Bt-Eiweiße zur Bekämpfung von Schädlingen schon seit etwa 40 Jahren genutzt. Zu biologischen Spritzmitteln verarbeitet, werden sie beispielsweise im Gemüseanbau gegen die Raupe des Kohlweißling oder gegen die Larve des Kartoffelkäfers und im Maisanbau gegen die Zünslerlarve eingesetzt. Aus ökologischer Sicht ist Bt-Eiweiß ideal: Im Boden zersetzt es sich sehr schnell zu harmlosen Substanzen. Ein Nachteil dieser Anwendung: Einmal im Stengel, ist die Zünslerlarve vor den Bt-Spritzmitteln geschützt.

Quelle: Novartis, Mais bleibt Mais ,Basel 1997,S.12

 

Das Agrobacterium

Bereits vor Millionen Jahren entwickelte das Agrobacterium tumefaciens die Fähigkeit, ein auf dem Plasmid (kleiner DNA - Ring ) gelegenes DNA Fragment in den Zellkern von pflanzlichen Zellen zu transferieren. 1978 bis 1983 gelang es Wissenschaftlern, die Eigenschaften dieses Bakteriums in ein "Laborwerkzeug" zur Einführung fremder Gene in die Zellen höherer Pflanzen umzuwandeln.

Mit diesem Laborwerkzeug wurden bereits bei mehr als 100 Pflanzenspezies neue Gene eingepflanzt, wodurch andere Eigenschaften (z.B. Resistenz gegen Insekten) entstanden.

 

Erzeugung des BT-Maises

Aus der DNA der Bacillus thuringiensis wird ein Abschnitt mit der Information zum Bau des BT-Eiweiß durch Restriktionsenzyme ("Gen - Scheren") herausgeschnitten. Dieser DNA- Abschnitt wird nun in ein offenes Plasmid eingesetzt. Das neu gebildete Plasmid kann.

  1. .durch Agrobacterien in die Zelle oder...
  2. durch Beschuß der Zelle mit dem DNA- Abschnitt oder...
  3. durch Auflösen der Zellwände und direktem Einfügen des DNA-Abschnittes transferiert werden. Jetzt wird diese Zelle in eine Nährstofflösung gegeben und vermehrt sich (Kalluskultur). Durch Zusatz von Wuchsstoffen (Pflanzenhormonen) zur Nährlösung kann aus einer Zelle eine vollständige (genetisch veränderte) Maispflanze regeneriert werden. Die nun gentechnisch veränderte Maispflanze erzeugt in ihren Blättern, im Stengel und in den Pollen das BT-Eiweiß, welches bei Verzehr tödlich auf die Zünslerlarve wirkt.

 

Was spricht dafür – was dagegen?

DAGEGEN

* Das Risiko der Bildung von Resistenz des Maiszünslers gegen das Bt-Eiweiß ist größer

* Eventuelle Antibiotika Resistenz beim Menschen.

* Der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln ist auch ohne " Gen-Mais " nicht nötig. (Biolandbau, Trichogramma Wespen, ...)

* Der Bt-Mais ist konzipiert für ein intensiv geführtes Landwirtschaftssystem, das von Pestizideinsatz geprägt ist. Es besteht die Gefahr, daß durch die Entwicklung des Bt-Maises dieses System zusätzlich gefördert wird.

 

DAFÜR

* Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird auf ein Minimum reduziert

* Die Umweltbelastung ist nicht so groß.

* Verminderung der Ernteverluste.

* Geldeinsparung, da man weniger Pflanzenschutzmittel benötigt.

 

Wie sicher ist BT-Mais?

Es wurden bereits erste Sicherheitstests in Forschungslabors durchgeführt.

Die Forscher stellten fest:

Das Ampicillin-Resistenz-Gen könnte (sehr unwahrscheinlich) jedoch auf tierische Krankheitserreger im Darm übertragen werden. Die Zahl der durch diesen Transfer entstandenen resistenten Bakterien ist verschwindend gering gegenüber den bereits vorkommenden natürlich entstandenen resistenten Bakterien.

 

Quelle: Novartis, Mais bleibt Mais

Gentechnik in den Tageszeitungen

Florian Brunauer, Florian Kibler und Benjamin Hollerweger

Vorbemerkung

Zunächst werden grundsätzliche Überlegungen angestellt, welche Tendenzen bei der Berichterstattung erkennbar sind, dann folgen allgemeine Informationen über die analysierten Tageszeitungen. Der dritte Teil befaßt sich mit der konkreten Untersuchung der Thematik.

Bei der Berichterstattung in der Gentechnik kann man zwei verschiedene Fronten ausmachen: Die einen stehen der Gentechnik positiv gegenüber und lassen zum Thema vor allem Naturwissenschaftler zu Wort kommen. Die anderen haben eine eher skeptische Haltung und versuchen durch Sozial- und Geisteswissenschafter sich emotional dem Thema zu nähern.

Da der Journalist die Meinung der Bevölkerung beeinflussen kann, ist die sachliche Berichterstattung sehr wichtig, weil die Zukunft der Gentechnik vom Konsumentenverhalten abhängt. Doch sind es auch Politik und Wirtschaft welche die Medien beeinflussen können.

 

Allgemeine Daten der drei untersuchten Tageszeitungen

In dieser Arbeit soll die Berichterstattung über das Thema Gentechnik in den drei Tageszeitungen "Salzburger Nachrichten", "Standard" und "Salzburger Kronenzeitung" näher in Inhalt, Form und Struktur analysiert werden.

Salzburger Nachrichten

Sie wurde Ende des Zweiten Weltkriegs unter dem Herausgeber Dr. Max Dasch als demokratische Tageszeitung Salzburgs erklärt. Österreich weit lag 1995 die Gesamtauflage bei 4%, wobei der größte Anteil in Salzburg mit 40,9% auszumachen war

Der Standard

Er wurde 1988 als unabhängige Tageszeitung gegründet. Die Gesamtauflage lag im Jahre 1995 bei 5%, wobei der größte Anteil mit 11,1% in Wien abgesetzt werden konnte.

Neue Kronenzeitung

Sie ist eine unabhängige Tageszeitung mit dem Herausgeber Hans Dichand. Sie erreichte im Jahr 1995 eine Gesamtauflage von 40,9% mit dem Spitzenreiter Burgenland, der mit 57,7% die höchste Leserzahl erreichte.

Konkrete Untersuchungen

In dieser Arbeit möchten wir folgende Fragestellungen analysieren:

 

Die wichtigsten Ereignisse im Laufe der Gentechnikdiskussion

10. Jänner 1996:

Das Forschungszentrum Seibersdorf stellt einen Antrag auf Freisetzung transgener Kartoffel.

7. Februar 1996:

Antrag der Tullner Zuckerforschung auf Freisetzung von Kartoffeln mit gentechnisch veränderter Stärkezusammensetzung.

11. Mai 1996:

Aufgrund des nicht genehmigten Aussetzungsversuches mit gentechnisch manipulierten Kartoffeln mußten diese wieder ausgegraben werden.

8. November 1996:

In Hamburg trifft die erste Ladung mit gentechnisch verändertem Soja der amerikanischen Firma Monsanto ein.

24. Februar 1997:

Das Klonschaf Dolly wird bekannt - Mediensensation. Das Thema Klonen wird fälschlicherweise mit Gentechnik verbunden.

7. April 1997:

Beginn der Eintragungswoche für das Gentechnikvolksbegehren.

14. April 1997:

Mit 1,227 Mio. Unterschriften endet das zweiterfolgreichste Volksbegehren Österreichs.

 

Umfang der Berichterstattung

Im Zeitraum zwischen 1.1.1996 bis 30.4.1997 wurden in allen drei Zeitungen 982 Beiträge erfaßt. Abbildung 1 zeigt die wochenweise Aufgliederung der Anzahl der Beiträge, wobei die Linie die Gesamtzahl der Beiträge angibt. Dabei zeigt sich , daß bis zur 17. Woche 1997 (23.4) die Berichte über Gentechnik ständig zugenommen haben. Die ersten umfassenden Berichterstattungen über dieses Thema zeigten sich bereits in den Wochen 7-13/96. In dieser Zeit wurden auch die ersten Freisetzungsanträge gestellt. In der 19. Woche startete die Firma Agrana den ersten Freisetzungsversuch mit gentechnisch manipulierten Kartoffeln. Da dieser Freisetzungsversuch illegal war, gehen die Berichte in allen drei Tageszeitungen in die Höhe.

Nach den ersten Importen von Gensoja nach Europa (Woche 45) bringen die Tageszeitungen bis zur Woche 50 (Weihnachten) ebenfalls vermehrt Berichte über Gentechnik heraus. Ein weiteres Ansteigen verursacht das Klonschaf Dolly, das sofort mit dem Thema Gentechnik verbunden wird. In den Wochen 9-11 werden 112 Nennungen in Verbindung mit Klonen und Gentechnik festgestellt. Doch zur höchsten Beitragsdichte kommt es in den Wochen 13-16 (24. März bis 20. April): Es erscheinen 299 Artikel in 4 Wochen. Man kann annehmen, daß das zeitgleich verlaufende Volksbegehren (7.4.-14.4.1997) Ursache dafür ist.

 

 


Abb. 1. Anzahl der Artikel pro Woche zu Gentechnik in den Jahren 1996-1997

 

Fläche:

 

 

Krone

SN

Standard

Gesamtfläche:

40904 cm²

90263 cm²

58401 cm²

Artikelgröße:

222 cm²

191 cm²

190 cm²

Tab. 1. Gesamtfläche der Berichterstattung über Gentechnik in den jeweiligen Tageszeitungen und durchschnittliche Artikelgröße.

 

Plazierung:

Die Plazierung der Meldung gibt meist an, wie wichtig diese der Redaktion sind. Titel- und Mantelseiten sind die begehrtesten Plätze einer Tageszeitung. Auch rechte Seiten haben als sogenannte Aufschlagseite eine größere Chance vom Leser wahrgenommen zu werden. Auch höher gelegene Artikel sind meist leichter ersichtlich.

 

 

Krone

SN

Standard

Titelseite:

12%

13,8%

9,3%

Rechte Seite:

43%

25,9%

55,5%

Tab. 2. Anteil der Berichte über Gentechnik auf "wichtigen" Seiten

 

Stilform:

 

Kurznachricht:
Bringt knappe Information in weniger als fünf Sätzen

Bericht:
Besteht aus mehr als fünf Sätzen, ist in der Regel zweispaltig mit meist mehreren Absätze. Dient in erster Linie der Information des Lesers.

Hintergrundbericht:
Informiert umfassend zu einem aktuellen Thema und hat meist mehr als drei Spalten. Will häufig meinungsbildend wirken.

Kommentar/ Leitartikel/ Glosse (K/L/G):
Sind Meinungsäußerungen oder kurzgefaßte pointierte Kommentare namentlich genannter häufig prominenter Journalisten.

Interview

Sonstiges:
sind Ankündigungen und vor allem Leserbriefe

 


Abb. 3. Stilformen der Berichte über Gentechnik.

 

Der Einfluß des Volksbegehrens

Das am 7. April 1997 beginnende Volksbegehren endet mit 1,227 Mio. Unterschriften am 14. April 1997 und wurde damit zum zweiterfolgreichsten Volksbegehren in der Geschichte Österreichs.

Die Anzahl der Beiträge nimmt mit Beginn des Jahres 1997 deutlich zu. Allein in der Zeitspanne von 1.1.1997 bis 30.4.1997 wurden von den insgesamt 982 veröffentlichten Beiträgen 601 Beiträge herausgebracht.

Auch die Stilform hat sich in dieser Phase der Berichterstattung verändert. Dazu kommt, daß in diesem Zeitraum vermehrt Leserbriefe sowohl in den SN, als auch in der Krone zu diesem Thema abgedruckt werden. Die sonst in den SN so deutliche Dominanz von Wirtschaft, und Forschung in Form von Glossen tritt zurück und wird in der Zeit des Volksbegehrens von Themen der Tagespolitik und Lokalberichten ersetzt.

 

Themenbereiche

 

Allgemein stehen die drei Klassiker Medizin, Naturwissenschaft und technische Wissenschaft in den Tageszeitungen immer an der Spitze. Die Genetik wird in den Bereich der Naturwissenschaften eingeordnet und findet dort verschiedene Zuordnungen, etwa zu Biologie, Medizin, Chemie, Landwirtschaft u.s.w. .


Um alle Aspekte über Gentechnik in den drei Tageszeitungen besser verstehen zu können, wurde die Berichterstattung in 9 Kategorien aufgeteilt, die in den Tabellen ersichtlich sind. In die Kategorie Nahrungsmittel fielen alle Artikel, die sich mit der Anwendung von Gentechnik bei der Produktion von Nahrungsmittel auseinandersetzten. Im Bereich der Landwirtschaft fielen die Berichte, die sich mit genmanipulierten Pflanzen, deren Beschreibung, oder deren Aussetzung in der Natur befaßten. Der Abschnitt Gentechnik allgemein umfaßt Artikel, die eine allgemeine Diskussion über Gentechnik und deren praktische Anwendungen beschreiben (z.B. Genomsequenzierprojekt). Die Anwendungen der Gentechnik in der Medizin schließt diejenigen Berichte ein, die sich mit Methoden im medizinischen Bereich befassen. Die Klasse Politik befaßt sich mit den Berichten, die politische Programme vorstellen, wie etwa die Grünen mit der Anti-Gentechnik Linie. Oder die Diskussion über Gentechnik - Gesetzte, u.s.w.

Abb. 4. Themen der Gentechnikdiskussion in der Salzburger Krone

Jeder Artikel, der sich mit philosophischen, sozialkritischen, wirtschaftskritischen oder theologischen Themen in der Gentechnik auseinandersetzt, fällt unter das Thema Ethik. Die Kategorie Volksbegehren beinhaltet Artikel über Vorbereitung, Durchführung und Resultate des Gentechnik-Volksbegehrens. Das Klonen wurde, obwohl es nicht direkt in das Gebiet Gentechnik fällt, im Zuge der Diskussion mit ihr falscher weise verbunden. Alle Themen, die sich nicht mit den vorhergehenden Kategorien befaßten, wurden der Kategorie Sonstiges zugeteilt (Gerichtsmedizin, Forschungsinstitute, u.s.w.).

 

 

 

 

Die Themenverteilung der drei Tageszeitungen im Vergleich

Insgesamt wurde die Anwendungsmöglichkeit der Gentechnik aus einem verengten Blickwinkel betrachtet. Die drei Tageszeitungen geben Aufschluß über die unterschiedliche Gewichtsverteilung.

Der Standard (siehe Abb.) berichtet vorwiegend über Nahrungsmittel und Landwirtschaft. Auch das Klonen ist hier sehr gewichtig vertreten.

 

Abb. 5. Themen der Gentechnikdiskussion im Standard

In den Salzburger Nachrichten (siehe Abb.) wurden am ehesten alle Kategorien gleichmäßig behandelt. Sie hat somit eine breitere Themenstreuung als der Standard. Deutlich zeigt sich auch, daß die Thematik Klonen erst nach der wissenschaftlichen Ausforschung über das Schaf Dolly berichtet wurde. Das Thema "Ethik" wird vor allem im Herbst 1996 im Zuge der heißen Phase des Volksbegehrens behandelt(durch Leserbriefe).

Die Salzburger Krone berichtete sehr wenig über Medizin und Gentechnik. Noch dürftiger fällt die Rubrik Ethik aus. Diese Zeitung liegt mit der Berichterstattung über das Volksbegehren mit 38 Artikel unangefochten an der Spitze. Mit 15 Artikeln ist die Krone bei dem Thema Klonen relativ stark vertreten. Fast die ganze Berichterstattung der Krone erfolgt im Jahr 1997. Den allerersten Artikel über Gentechnik findet man in der Woche 9/96. In der Zeit des Volksbegehrens (Woche 9-20/97) nimmt die Berichterstattung schlagartig zu. In der Summe zeigt sich, daß die Dichte der Artikel über Nahrungsmittel und Landwirtschaft sehr hoch war. Die Behandlung der Medizin in der Gentechnik fällt vergleichsweise schwach aus. Schließlich zeigt sich, daß das Thema Klonen in dieser Zeit ein wichtiger Motor für die Diskussion vor und während des Volksbegehrens war.

 

Wertung


Die Wertung der Tageszeitungen wurde in den drei groben Kategorien "positiv", "neutral" und "negativ" vorgenommen. Den höchsten Anteil der "Pro" Artikel zeigt der Standard. Er liegt an der Spitze der "neutralen" Artikel und an der letzten Stelle der negativen Artikel. Die SN stellt in den "Pro" und in den "Neutral" Artikel den 2. Platz. In der Wertung der "Contra - Berichte" liegt diese Zeitung an letzter Stelle. Die Salzburger Krone ist in den "Pro" und "Neutral" Artikel deutlich abgeschlagen an letzter Stelle. In den "Contra" Artikel steht diese Zeitung als absoluter Spitzenreiter fest. Das heißt zusammenfassend: SN und Standard schneiden neutral ab. Die Boulevard – Zeitung Krone hat eine Tendenz zur "Contra" Berichterstattung . Diese Tatsache war vermutlich auch ausschlaggebend für den Ausgang des Volksbegehrens, da diese Zeitung die auflagenhöchste Österreichs ist.


Abb. 7. Gesamtwertung der Artikel zur Gentechnik in den
Tageszeitungen Standard, SN und Krone

 

Fazit

Die Mehrheit der Artikel waren im Gegensatz zu herkömmlichen Wissenschaftsartikeln auf Sensation und Aktualität ausgerichtet. Auch war die Berichterstattung der Tageszeitungen auf wenige Themen spezialisiert. Die Kronenzeitung betrieb Sensations- und Ereignisjournalismus und brachte im Vergleich zu Standard und SN weniger Hintergrundberichte über das Thema. Die Berichterstattung zeigte sich mehrheitlich neutral. Erst in der Zeit vor dem Volksbegehren überwogen die negativen Berichte. Die von vielen Gentechnikbefürwortern vertretene Meinung, daß die Zeitungen einen negativen Einfluß auf das Volksbegehren hatten, läßt sich mit Ausnahme der Kronenzeitung nicht bestätigen. Allerdings kann man nicht bestreiten, daß die Tageszeitungen mit unterschiedlichen Methoden die Diskussion demnach beeinflußten.

 

Quelle: "Gentechnik in den Tageszeitungen" von Paul Anzinger und Reinhard Nestelbacher.

 

 

Vergleiche von Berichten über Gen-Soja

Georg Eßl und Christoph Buttenhauser

 

In diesem Bericht vergleichen wir die Aussagen von Berichten für/gegen genetisch veränderten Gen-Soja. Derzeit ist es so, daß verschiedene Firmen die Gesellschaft über die heute schon so wichtig gewordene Gentechnik aufklären wollen. Befürworter der Gentechnik behaupten dabei oft etwas anderes als die Gegner. Wir, die Konsumenten des Soja können uns deshalb aufgrund der gegebenen Information oft nicht für oder gegen den Gensoja entscheiden. Doch bevor wir verschiedene Berichte vergleichen, stellen wir Ihnen das Produkt Soja vor.

Soja ist in 2/3 aller Supermarktwaren enthalten und ein sehr wichtiges Produkt. Jährlich werden 14. Mill. Tonnen Soja nach Europa importiert. Es wird auf vielfältigste Weise in der Lebensmittelherstellung eingesetzt (z.B. als Öl, in Keksen und Backwaren, in Brotaufstrichen, Süßwaren, Feinkostsaucen, Babynahrung etc.). Soja spielt allerdings auch in der Tierfütterung eine wichtige Rolle. So ist Sojaschrot das wichtigste Eiweißkraftfutter für die Tiere. Um den Soja gegen verschiedene Herbizide und Insektizide resistent zu machen, muß man ihn gentechnisch verändern. Dies erleichtert die Produktion wesentlich. Um uns einen Überblick der Meinungen verschiedener Organisationen und Firmen, die in der Gentechnik tätig sind, zu verschaffen, wollen wir sie jetzt vergleichen. Zu diesen Vergleichen wollen wir den großen Gegner der Gentechnik, nämlich Global 2000, und die Befürworter Monsanto und American Soybean Association vergleichen.

 

Information Biotechnologie (Monsanto)

Global 2000

Ein unerwünschter Transfer des Resistenzgens auf Wildpflanzen ist in Europa und Nordamerika ausgeschlossen, da es keine wildlebenden Kreuzungspartner gibt.

Wenn sich Monsantos manipulierten Sojabohnen und das Soja Unkraut kreuzen, besteht die Gefahr, daß sich daraus ein "Superunkraut" entwickelt, das ebenfalls gegen das Herbizid Roundup resistent ist.

 

Die Befürchtung, daß sich die RRS mit wildlebenden Pflanzen vermehrt, bezeichnet Monsanto als ausgeschlossen. Global findet es leicht möglich.

 

Der Wirkstoff Glyphosat im Roundup zeichnet sich durch günstige Umwelteigenschaften aus:

* schnelle Bodenbindung, die das Auswaschen verhindert.

* gute Bioabbaubarkeit, die langes Verweilen in der Umwelt verhindert.

* außerordentlich geringe Toxizität gegenüber Säugetieren, Vögeln und Fischen.

* Glyphosat ist sehr mobil und kann sich von den Bodenpartikeln wieder lösen und ins Grundwasser gelangen.

* Glyphosatrückstände (Metaboliten) wurden noch nach einem Jahr im Boden gefunden.

* Labors, die unter anderem für Monsanto toxikologische Tests durchführen, wurden von der US Umweltschutzbehörde des Betrugs überführt.

 

Schon beim Herbizid Roundup(Glyphosat) geraten sich die beiden Organisationen in die Haare. Global hebt dabei den Betrug von Monsanto hervor, wobei Monsanto mit der Organisation "Information Biotechnologie" erzielte Ergebnisse vorlegt. Diese sollten vom Staat untersucht werden.

 

Die Einsparung von Herbiziden beträgt bis zu 30%.

Der Einsatz von Herbiziden soll durch die Roundup Ready Sojabohne wieder salonfähig gemacht werden. Seit einigen Jahren finden sich Herbizidrückstände in der Nahrung und im Grundwasser wieder.

 

Monsanto spricht in dieser Aussage von Einsparung von Herbiziden. Doch in der Aussage von Global 2000 wird ein gewisser Hintergedanke angeprangert.

 

Die Testergebnisse verdeutlichen, daß der Einsatz der RRS nicht nur für Mensch und Umwelt, sondern auch für Tiere unbedenklich ist.

Weder die Auswirkungen noch die Langzeitfolgen des Konsums von genmanipuliertem Soja sind derzeit geklärt.

 

Monsanto stützt sich hierbei auf Testergebnisse. So verringert es die Aussagekraft von Monsanto.

 

Es wird von Einzelfall zu Einzelfall entschieden ob ein zur Marktreife entwickeltes Produkt ein Allergierisiko birgt. Ganz abgesehen davon müßte ein " neuartiges Lebensmittel", auf das Allergiker empfindlich reagieren würden, klar nach der seit 15. Mai 1997 in Kraft getretenen Novel Food-Verordnung gekennzeichnet werden.

Das Gen-Soja von Monsanto wird von der Novel Foodverordnung nicht erfaßt. Da diese nicht rückwirkend gilt, werden diese Gen Produkte auch nicht gekennzeichnet.

 

Global 2000 behauptet, daß Monsanto die Novel Food-Verordnung hintergeht.

 

Vielfach wird behauptet, daß die Gentechnik zu zusätzlichen Allergierisiken führt. Dafür wird meistens das oft mißinterpretierte "Paranußbeispiel" zitiert. Obwohl es sich dabei um kein marktreifes Produkt gehandelt hat. Darum wurden die Entwicklungen abgebrochen.

Eine von der Firma Pioneer entwickelte Soja Pflanze mit eingebautem Paranußgen verursachte allergische Reaktionen bei Menschen, die gegen Paranüsse allergisch sind. Dies wurde von der Gentechnikindustrie sehr lange bestritten.

 

Interessant ist auch die gegensätzliche Meinung, wenn es um Allergien geht. Eine Organisation spricht dabei für,die andere gegen das Paranußbeispiel. (Soja und Paranußgen waren nie im Handel)

 

Die Zulassung der RRS ( Roundup-Ready Soja= resistent gegen Roundup) Bohne in den Vereinigten Staaten erfolgte, weil sich die neue Sojabohne und die daraus entwickelten Produkte sich in keiner Weise von der normalen Sojabohne unterscheiden.

Allergien entstehen; Folgen nicht bekannt; großes Risiko.

 

Die nächsten Unstimmigkeiten herrschen bei dem eigentlichen Hauptthema: zulassen oder nicht? Monsanto nimmt dabei das Beispiel USA zur Hand, wo es die RRS schon längere Zeit gibt.

 

Die Fortpflanzung von Gen-Soja ist in Europa und Nordamerika völlig ausgeschlossen, da es keine wildlebenden Kreuzungspartner gibt.

Bei großflächigem Anbau herbizidresistenter Pflanzen entstehen Resistenzen gegen Herbizide. Bei den Wildkräutern werden sich auch in diesem Fall Resistenzen gegen Basta und Roundup aufbauen.

 

Auch bei der Paarung der Pflanzen mit wildlebenden Arten überschneiden sich die Thesen zweier Firmen, wobei sich Global 2000 auf die Aussagen des Wissenschaftszentrum Berlin stützt.

 

Bezüglich des Allergierisikos bei der Roundup-Ready Sojabohne(RRS) haben alle durchgeführten Testes gezeigt, daß es keinerlei gegenüber der herkömmlichen Sojabohne verändertes Risiko gibt.

Wie der menschliche Körper auf Gen-Soja reagieren wird und Allergien entwickelt, kann nicht gesagt werden.

 

Wir hoffen, daß wir Ihnen anhand dieser Vergleiche verschiedener Organisationen bzw. Firmen veranschaulichen konnten, inwieweit die Aussagen von Befürwortern und Gegnern auseinandergehen und teilweise sogar das Gegenteil behaupten. Die Aussagen werden zwar meistens nicht erfunden, es wird jedoch ein einmaliges Testergebnis oder ein Versuch,- je nach Bedarf- herausgegriffen. Durch diese Strategie werden die Konsumenten oft verwirrt. Daher wäre es sinnvoll, wenn es auch genügend Informationen von neutralen Organisationen gäbe, da es schwer ist, von Interessensgruppen eine objektive Meinung zu bekommen.

 

 

Vergleich der Berichterstattung
Gentechnik-Gegner und Befürworter

Franz Berger und Johannes Eder

 

Die Argumente der Gegner und der Befürworter der Gentechnik werden selten direkt gegenübergestellt. Um sich eine Meinung über die Berichterstattung bilden zu können, muß man aber die Aussagen der verschiedenen Interessensgruppen und deren Übertreibungen kennen. Deshalb wollen wir in diesem Teil der Broschüre die Argumente der Gegner und Befürworter anhand des Beispiels Bt-Mais gegenüberstellen. Am Anfang vergleichen wir die Aussagen zur Gentechnik in der Landwirtschaft und im zweiten Teil behandeln wir die gesundheitlichen Risiken.

 

Argumente der Befürworter der Gentechnik

Argumente der Gegner der Gentechnik

 

Probleme in der Landwirtschaft

 

Auskreuzungsproblematik

 

"Eine Übertragung der Gene des Bt-Maises auf eine andere Pflanzenart ist nicht möglich, weil Maispollen ausschließlich Mais befruchten können.

Der Bt-Mais kann sich in Nordamerika und Europa, wo er angeboten wird, auch nicht mit verwandten Wildpflanzen kreuzen. Denn verwandte Wildpflanzen gibt es nur noch in einigen Gegenden Mexikos und Guatemalas."

(Novartis, Mais bleibt Mais: S.22)

"Durch Kreuzung gentechnisch veränderter, herbizidresistenter Nutzpflanzen mit wilden Verwandten können sogenannte "Superunkräuter" entstehen, die gegen die Unkrautvernichtungsmittel resistent sind.

Diese Pflanzen haben auch einen gewaltigen Vorteil gegenüber "normalen" Pflanzen, da sie dort wachsen können, wo mit herkömmlichen Herbiziden gespritzt wird. So können andere Arten verdrängt werden und zum Artensterben führen."

(vgl. Global 2000, Gen-Mais von Ciba Geigy: S.7)

Senkung des Herbizideinsatzes?

 

"Der Einsatz der Herbizide kann deutlich gesenkt werden.

Der Bt-Mais enthält ein Gen, das die Widerstandskraft der Pflanze gegen das Unkrautbekämpfungsmittel "Basta" erhöht. So genügt eine einmalige, großflächige Spritzung des Herbizides bei schon

großgewachsenem Mais zur Bekämpfung der Unkräuter."

(Novartis, Mais bleibt Mais: S.22)

 

"Der Herbizideinsatz wird sogar noch gesteigert.

Wenn die Bauern - wie von der chemischen Industrie empfohlen - solange mit dem Spritzen warten, bis die Unkräuter zwischen den Kulturpflanzen stehen, müssen sie kräftiger als bisher dosieren.

Außerdem verdrängt das bequeme Gentechnik-Herbizid-Paket die sanften Methoden der Unkrautbekämpfung."

(Global 2000, Mahlzeit: S.13)

Ist Basta umweltschädlich?

 

"Es gibt Mikroorganismen im Boden, die Stoffe bilden, die Pflanzen vergilben und sterben lassen. Basta wurde diesen Stoffen nachempfunden. Wie diese ist es hervorragend biologisch abbaubar und genauso wirksam wie das natürliche Vorbild."

(Hobom Barbara, FUTURE, Dem Wachstum gewachsen, Kreativität im Kern: S.2)

"Basta tötet Bakterien ab. Schon durch geringen Einsatz kommt es zu einer Verdrängung von ca. 40% der Bodenbakterien und 20% der Bodenpilze. Veränderungen in der Bodenzusammensetzung sind also die unausweichlichen Folgen des Basta-Einsatzes.

Basta wird in der Pflanze relativ rasch in verschiedene Komponenten abgebaut. Von diesen Abbauprodukten erwies sich eines als biologisch beständig, das heißt, es wird nicht weiter abgebaut."

(Vgl. Global 2000, Genmais von Ciba Geigy: S.10)

Entwicklung resistenter Zünslerlarven

 

"Schädlinge können sich an Resistenz- Mechanismen von Pflanzen anpassen. Diese Anpassung ist unabhängig davon, ob der Pflanzenschutz durch chemische oder biologische Pflanzenschutzmittel erreicht wird. Sie beruhen auf dem natürlichen Prinzip der Selektion.

Es versteht sich von selbst, daß die Saatgutfirmen daran interessiert sind, die Entwicklung Bt-resistenter Schädlinge möglichst gering zu halten."

(Novartis, Mais bleibt Mais: S.22)

"Bt ist als ökologische Alternative zu herkömmlichen Insektiziden einzigartig. Großflächige Ausbringungen von Bt würden das Schädlingsbekämpfungsmittel durch Bildung von Resistenzen zusehend wirkungslos machen. Ein so wichtiger Wirkstoff sollte nicht aus kurzsichtigen Firmeninteressen auf das Spiel gesetzt werden, sondern maßvoll und umsichtig eingesetzt werden, sonst stehen wir binnen kürzester Zeit vor neuen Problemen."

(Global 2000, Gen-Mais von Ciba Geigy: S.9)

Kann das Hungerproblem in der dritten Welt mit Gentechnkik gelöst werden?

 

"Große Mengen der weltweit produzierten Nahrung geht heute durch Schädlinge, Krankheitserreger oder Unkräuter bis zur Ernte verloren. Das muß nicht sein. Mit schädlings- und krankheitstoleranten Pflanzen wie dem Bt-Mais kann die Gentechnologie einen wichtigen Beitrag leisten zur Sicherung der Ernährung der wachsenden Erdbevölkerung."

(Novartis, Mais bleibt Mais: S.24)

"Dieses Versprechen erscheint auf den ersten Blick vielleicht einleuchtend, ist aber wenig erfolgversprechend. Die selben Argumente verwendeten die Chemiegiganten bereits bei ihrer Werbung für ihre Chemiekeulen und Düngemittel. Bei dieser "Grünen Revolution" wurden alte Anbaumethoden zerstört, die Umwelt verschmutzt und viele Kleinbauern gerieten in zunehmende Abhängigkeit zu den Großkonzernen. Die Artenvielfalt wird durch den Einsatz der Gentechnik weiter eingeschränkt und die Einzigen, die davon profitieren sind die Chemie-Multis."

(vgl.Global 2000, Gen-Lebensmittel:S.4)

Ist Bt-Mais gesundheitlich unbedenklich?

 

Antibiotikaresistenzen bei Menschen

 

Beim zünslerresistenten Mais wurden neben dem Bt-Gen zwei weitere Markierungs-Gene eingebaut, nämlich ein Herbizid-Toleranz-Gen und ein Ampicillin-Resistenz-Gen. Diese Markierungs-Gene werden beim Einpflanzen des Bt-Gens in den Mais zur Selektion verwendet.

"Das Ampicillin-Resistenz-Gen wird in der Maispflanze nicht in Eiweiß umgesetzt. Mensch und Tier nehmen mit dem Bt-Mais also kein Eiweiß auf, das eine medizinische Behandlung mit Ampicillin unwirksam machen könnte.

Eine Genübertragung von Pflanzen auf Bakterien wurde noch nie beobachtet. Es ist unwahrscheinlich, daß die Ampicillin-Resistenz-Gene der Maispflanze auf

menschliche oder tierische Krankheitserreger im Darm übertragen werden. Solte ein derartiger Transfer dennoch eintreten, so wäre der Anteil zusätzlich resistenter Bakterien gemessen an der Gesamtzahl natürlicher Weise vorkommender Antibiotika-resistenter Bakterien vernachlässigbar gering."

(Novartis, Mais bleibt Mais: S.21)

"Durch das Einpflanzen neuer Gene werden neue, zumeist unbekannte Proteine (Ampicillin) in die Nahrungsmittel eingeschleust. Dadurch kann eine medizinische Behandlung mit Antibiotika unwirksam werden.

Bakterien haben die Fähigkeit, genetische Informationen zu übertragen und selbst aufzunehmen. Das bedeutet: Unsere Darmbakterien können bei der Verdauung von gentechnisch manipulierten Lebensmitteln die fremde Gen-Informationen aufnehmen.

Ein Beispiel für die Folgen: Überträgt sich die Antibiotika-Resistenz von genmanipulierten Mais auf den Darm, so spricht der Körper bei der nächsten Krankheit auf ein antibiotisches Medikament nicht mehr an."

(Global 2000, Mahlzeit: S.10)

Allergien

 

Eine Allergie wird durch einen körperfremden, eigentlich harmlosen Stoff, Allergen genannt, ausgelöst. Die körpereigene Abwehr wird dabei zu einer übertriebenen Immunreaktion angetrieben.

"Die gentechnische Veränderung macht den zünslertoleranten Mais nicht zu einem allergenen Lebensmittel. Vom herkömmlichen Mais unterscheidet sich der Bt-Mais nur, indem er zwei zusätzliche Eiweiße bildet: das Bt-Eiweiß und das Herbizid-Toleranz-Eiweiß. Seit jeher kommen beide in Bakterien vor. Mit ungekochten Gemüse oder Salaten, die von einer Vielzahl von Bakterien besiedelt sind, haben Mensch und Tier diese Eiweiße immer schon aufgenommen.

Bis heute traten keine Allergien auf, die durch eines der beiden Eiweiße verursacht wurden. Im Gegensatz zu Allergenen werden sie im Magen rasch abgebaut, sind empfindlich gegen Hitze (Zerstörung beim Kochen) und zeigen auch sonst keine Ähnlichkeit mit bekannten Allergenen."

(Novartis, Mais bleibt Mais: S.20)

"Der Einsatz der Gentechnologie führt zu naturfremden Substanzen, welche unverträglich sind bzw. deren Wiedereingliederung in natürliche Kreisläufe unmöglich ist. Immunsysteme von Organismen und abbauenden Mikroorganismen können diese Substanzen nicht erkennen. Dies spielt vor allem bei Proteinen, welche die meisten Allergiereaktionen beim Menschen auslösen, eine Rolle. Gerade das allergene Potential des Bt-Proteins wurde bisher nicht getestet. Bei gentechnisch veränderten Pflanzen kommen die Gene oftmals von Mikroorganismen, welche niemals Teil der menschlichen Nahrungskette waren. In diesen Fällen gibt es keine Informationen über ihre allergenen Eigenschaften, folglich stehen auch keine Serumproben für Allergietests zur Verfügung."

(Global 2000, Genmais von Ciba-Geigy: S.8)

 

Ethische und religiöse Aspekte der Gentechnologie

Irene Aigner, Monika Wallner und Katharina Witzmann

 

Am sechsten Tag sprach Gott: Laßt uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über die Kriechtiere auf dem Land. Gott schuf den Menschen als Mann und Frau.......

Er sah, daß es gut war.

Altes Testament, Genesis 1,26 – 1,31

 

Dieser kleine Ausschnitt aus dem Buch Genesis zeigt genau auf, daß der Mensch etwas Geschaffenes ist.

Schöpfung bedeutet Gabe des Seins, Gabe des Eigenseins. Alle Geschöpfe der Erde tragen Gottes Gütesiegel. Schöpfung ist nicht etwas Zwanghaftes, sondern Gottes freies Wort, das die Menschen zu freier Antwort herausfordert und damit zur Verantwortung. Der Mensch erscheint in der Schöpfungsbotschaft daher als das Ebenbild Gottes. Die Möglichkeiten, welche der Mensch hat, sind in der Schöpfung angelegt. Der Mensch ist dazu aufgerufen, sich rücksichtsvoll zu verwirklichen, damit er seine Taten vor seinem Schöpfer verantworten kann.

Wie schon vorher angesprochen, bedeutet Schöpfung Gabe des Seins, Gabe des Eigenseins. Dies ist auch ein wichtiger Aspekt in der ethischen Fragestellung in Bezug auf die Gentechnologie.

 

Was ist Ethik?

 

Ethik ist die Lehre vom sittlichen Wollen und Handeln des Menschen. Die Ethik versucht zu erklären, wie der Mensch handeln soll und warum er so handeln soll.

Duden-Schülerlexikon

 

Wie bereits bekannt, wird bei der Gentechnologie am Erbgut manipuliert. Da so etwas ein radikaler Eingriff ist, gibt es natürlich auch Risiken und ethische Bedenken. Ein grundsätzlicher ethischer Aspekt ist, ob die Ziele, die wir anstreben, zu rechtfertigen sind und vor allem, wer diese Ziele bestimmt. Verschiedene Ansichten der Gesellschaft prallen aufeinander. Sind sie alle gleich richtig? Brauchen wir für die Gentechnologie eine neue Ethik, eine Genethik? Ist die Gentechnik wirklich etwas völlig Neues?

Zum ersten ist daran zu erinnern, daß die Natur seit Jahrtausenden immer schon Genaustausch betreibt, der leicht zu kontrollieren ist. Bei der Gentechnologie sind die Folgen, insbesondere die Spätfolgen, kaum vorhersehbar. Die Kenntnis der Risiken hinkt den Möglichkeiten des genetischen Eingriffes hinterher. Daran zeigt sich, daß der Risikofaktor wesentlich höher ist gegenüber den bisherigen Eingriffen in die Natur. Diese Tatsache sollte uns sensibler machen für die Verantwortung, die wir tragen.

Dabei sollten folgende ethische Gesichtspunkte berücksichtigt werden.

Der bioethische Aspekt:

  • Dabei ist darauf zu achten, daß genmanipulierte Organismen nicht andere verdrängen.
  • Es ist ebenfalls darauf zu achten, daß Tiere nicht unnötig gequält werden.
  • Der sozialethische Aspekt:

    der wirtschaftsethische Aspekt betrachtet werden.

     

    Damit Sie sich eine Meinung bilden können oder sich in Ihrer Meinung bestätigen können, wollen wir nun folgende Themen der Gentechnologie von der ethischen sowie religiösen Seite betrachten.

    1. Transgene Tiere
    2. Transgene Pflanzen
    3. Gentechnik für Mensch und Gesellschaft (Schwerpunkt: Frauen)

     

    Transgene Tiere

    Was sind transgene Tiere ?

    Transgene Tiere haben ein Fremdgen oder mehrere eingebaut, welche bei der Vermehrung automatisch an die Nachkommen weitergegeben werden.

    Wozu transgene Tiere?

    Transgene Tiere dienen meist der Forschung, insbesondere der Medizin. Krankheiten können besser und schneller erforscht werden. Durch das vorher eingepflanzte Gen ist der Krankheitsablauf im genetischen Material bereits gespeichert. Forscher können nun an die Krankheit herangehen. Auf diese Art kann man sich neuer Therapien bedienen, die der Menschheit von Nutzen sein könnten und zur Heilung beitragen können.

    Welche Bedenken gibt es?

    Seit Jahrtausenden werden Tiere zur Verbesserung der Lebensqualität vom Menschen genutzt. Nur die Einstellung zum Tier hat sich geändert. Heute wird das Tier viel zu sehr als Objekt gesehen, dabei wird außer Acht gelassen, daß ein Tier auch Gefühle und Empfindungen hat.

    Aber nicht nur in der Medizin, sondern auch in anderen Bereichen hält die Gentechnologie in der Zukunft neue Methoden bereit.

    So ist es zum Beispiel möglich, männliche und weibliche Embryonen zu trennen. Dies ist für die Forschung sehr wichtig, da man dort weibliche Tiere bevorzugt, denn sie bringen mehr Nutzen.

    In unserer schnellebigen Zeit muß jeder selber zusehen, wie er zurecht kommt. Und so muß natürlich auf den größtmöglichen Nutzen der Tiere Wert gelegt werden. Nur sollten sicherlich die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere im Vordergrund stehen.

     

    Transgene Pflanzen

    Transgene Pflanzen sind für die Bevölkerung sicherlich leichter vertretbar, da man zur Pflanzen – Welt im Normalfall keine so innige Beziehung wie zur Tierwelt hat.

    Was sind transgene Pflanzen?

    In transgenen Pflanzen befindet sich ein Fremdgen, das der Pflanze ermöglicht, Resistenzen gegen Schädlinge oder Herbizide zu entwickeln. Dies ist beim Bt – Mais, der gegen den Maiszünsler resistent ist, der Fall. Bt – Maispflanzen haben ein Stück des Erbguts des Bazillus thuringiensis eingebaut, welches dem Schädling nach einer kleinen Mahlzeit vorgaukelt, bereits satt zu sein. Er hat dieses Gefühl nun immer und erliegt dem Hungertod.

    Vorteile für die Menschen!

    Mehr als 800 Millionen Menschen leiden heute an Unterernährung. Die Gentechnologie könnte dazu beitragen, den Ertrag der Nahrungsmittel zu steigern. Es könnten Trockenheitsresistenzen, Salzresistenzen und auch Resistenzen gegen gewisse Schädlinge eingebaut werden. Aber nicht nur in der 3.Welt könnten Erfolge erzielt werden, sondern auch in den Industriestaaten. Hier ist das größte Problem der Einsatz von Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmitteln. Er könnte durch die Aussaat gentechnisch veränderter Pflanzen gesenkt werden.

     

    Nochmals zurück zu den 3. Welt Ländern. Ist es überhaupt verantwortlich, "unterentwickelte" Gebiete mit einer so hochentwickelten Technologie, wie die Gentechnik es ist, zu konfrontieren? Können diese Staaten gentechnisch manipuliertes Saatgut finanzieren? Sind sie dann nicht immer von den Industriestaaten abhängig? Können sie einmal selbständig werden? Wenn sie die finanziellen Mittel nicht besitzen, dann wird doch der Unterschied zwischen Erster und Dritter Welt noch krasser. Oder dürfen sie sich dann mit unseren wertlos gewordenen Herbiziden herumschlagen?

    Das widerspricht doch dem ethischen Leitsatz über die Gleichberechtigung des Menschen. Sicherlich auch ein Aspekt ist, ob man durch das "Nicht – Wollen" der Gentechnik, Menschen hungern lassen sollte und ihnen dadurch das Leben versagt. Bei uns in Europa ist vielmehr die Monokultur ein Problem. Durch resistente Pflanzen gibt es viel engere Fruchtfolgen, der Boden wird ausgelaugt und kann sich nicht mehr selbst regenerieren. Dies hat wieder beachtliche Folgen für das Ökosystem und somit auch für den Menschen.

     

    Gentechnik für Mensch und Gesellschaft

    Ein wichtiger Gesichtspunkt ist die Gentechnik in Bezug auf den Menschen. In der Medizin kann die Gentechnologie viel zur Bekämpfung bisher unheilbarer Krankheiten (Aids, Krebs) beitragen, zum Beispiel bei der vorgeburtlichen Diagnostik.

    Was ist pränatale (vorgeburtliche) Diagnostik?

    Das sind Untersuchungen, die beim ungeborenen Kind durchgeführt werden.

    Dabei unterscheidet man zwischen:

     

    Nicht invasive Methoden sind bereits routinemäßig, falls aber eine auffällige Anatomie oder eine Abnormalität im Blut der Mutter festgestellt wird, wäre eine invasive Methode angebracht. Dabei kann man Fehler im Erbgut feststellen.

    Ein erhöhtes Risiko für Erbkrankheiten besteht erst:

    Bei invasiven Methoden besteht immer die Gefahr einer Fehlgeburt, obwohl der Prozentsatz gering ist.

     

    Was ist, wenn ein positives Ergebnis vorliegt?

    Hier werden die Eltern mit riesigen Problemen konfrontiert. Sie müssen sich viele Fragen stellen, wie zum Beispiel:

    Das alles sind auch ethische Probleme. Deshalb sollte sich jeder überlegen, ob die Tatsachen für oder gegen den Einsatz der Gentechnologie sprechen. Auch die Kirche ist nicht nur gegen diese noch relativ junge Technologie. Hier sollte man sich die Frage über den übergeordneten Wert stellen.

    Dabei geht es in der Reihenfolge:

    1. Mensch
    2. Tier
    3. Pflanze

    Aber der sorgsame und verantwortungsvolle Umgang mit dem Organismus ist Voraussetzung für die Betrachtung von der religiösen Seite!

     

    Ängste und Hoffnungen der Bevölkerung - eine Studie

    Zu Ihrer Information haben wir auch eine kleine Meinungsumfrage (30 Personen) gestartet. Dabei wurde der Durchschnittsbürger befragt über seine Meinung zur Gentechnik, den Informationsreichtum und Wahrheitsgehalt der Medienberichte und über die Ängste und Hoffnungen der Bevölkerung.

    Das Ergebnis:

    Probleme, wie:

    - die Achtung vor den Lebewesen

    - das Gott spielen Wollen

    - das Recht, andern Menschen das zu versagen

    Die Ansicht der meisten war, daß bei der Klonierung (keine Gentechnik) und Manipulation höherer Lebewesen ein Schlußstrich zu ziehen sei. Ein wichtiger Gesichtspunkt für viele war auch, was passieren würde, wenn die Gentechnologie in falsche Hände käme. Auch, daß die Folgen genetischer Veränderung nie 100%ig vorausgesagt werden könnten.

    Viele positive Aussagen erntete der Einsatz der Gentechnologie in der Medizin. Hierin bestehen viele Hoffnungen.

    Ängste bezüglich der steigenden Weltbevölkerung sind durch die Gentechnik durchaus gegeben.

    Die Frage, ob der Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen in den Entwicklungsländern wirklich sinnvoll wäre, wurde mit einem klaren NEIN beantwortet. Grund dafür ist, daß ihnen das Know–How über richtigen Anbau und Verwertung völlig fehle. Eine weiterer Ansicht war, daß die Evolution deutlich schneller ablaufen würde.

    Ein Argument der Befürworter war, daß das Leben immer mit Gefahren verbunden sei. Einige waren auch der Meinung, daß der Informationsgrad der Medien, sprich Fernsehen und Zeitungen, zu gering sei. Sie waren daher neutral zu diesem Thema eingestellt.

    Zum Schluß ist zu sagen, daß die Mehrheit der Bevölkerung gegen den Einsatz der Gentechnologie ist (ausgenommen Medizin).

     

    Abschließend noch ein Zitat, das zum Denken anregen sollte.

     

    Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde;

    denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen,

    auch das Meer ist nicht mehr.

     

    Neues Testament, Offenbarung 21,1 – 21,2

     

    Quellen:

    GEN SUISSE: Gentechnik: Forschung und Gesundheit dank transgenen Tieren

    GEN SUISSE: Gentechnik: Beiträge gegen den Hunger in den Entwicklungsländern

    GEN SUISSE: Gentechnik für Frauen: Vorgeburtliche Diagnostik genetischer Erkrankungen

    CIBA: Genethik ---) Transgene Tiere, Juni 1996

    Gentechnik und christliche Ethik (Erike Hamer, Wolfgang Jacobs 1991)

    Tagungsband Gentechnik Bildungshaus St. Virgil, Salzburg 1996

     

     

     

     

     

    Die Zeit, 3.7. 1987

     

    Exkursion an die Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg

    Johannes Eder und Franz Berger

     

    Am 6. März 1998 unternahmen wir eine Schulexkursion an die naturwissenschaftliche Fakultät der Universität, Institut für Genetik.

     

    Zuerst erklärte uns der Institutsvorstand Prof. Breitenbach die verschiedenen Abteilungen:

    1. Genetik und Entwicklungsbiologie:
    2. Es wurde bereits festgestellt, daß die DNA in menschlich ausgewachsenen Körperzellen und im Embryo, gleich sind. Die Aufgabe der Forscher in dieser Abteilung ist es, herauszufinden, warum gewisse Fragmente bei verschiedenen Organzellen stillgelegt werden.

    3. Molekulare Genetik:
    4. In dieser Abteilung wird hauptsächlich mit Hefezellen gearbeitet. Da dieser Pilz einen großen Zellkern besitzt, sind die Vorgänge im Zellkern leichter zu erforschen. Der Pilz wird auf eine Nährlösung mit optimalem pH-Wert und Nährstoffen gegeben, wo er sich bei entsprechender Temperatur schnell vermehrt. Dann werden die benötigten Proben entnommen und die Versuche durchgeführt. In der letzten Zeit wurde an dieser Abteilung ein Medikament, das in der medizinischen Testphase ist, entwickelt.

      Weiters werden in diesem Teil des Institutes vor allem allergene Eiweißstoffe (z. B. aus Pollen) untersucht. 1920 waren nur 2% der Bevölkerung Allergiker, heute sind es bereits 20%! Die Wissenschafter dieser Abteilung untersuchen auch die Ursache für diese rasante Entwicklung.

    5. Mikrobiologie:

      Hier werden die Archebakterien erforscht. "Archebakterium" ist ein Überbegriff für eine bestimmte Gruppe von Bakterien, zum Beispiel die salzliebenden (halophilen) Bakterien. Die Archebakterien gehören zu den ältesten Lebewesen und können in verdünnter Schwefelsäure bei 100 °C überleben. Wissenschafter der Universität Salzburg holten Dauerformen aus dem Salzgestein bei Hallein und schafften es, das Bakterium zu kultivieren!

    6. Zellbiologie:

      Diese arbeiten mit Leberzellen.

     

    Nach diesem kurzen Vortrag begannen wir mit dem Versuch, der sich über die gesamte Exkursion hinziehen sollte.

     

     

    Die Gelelektrophorese:

    Dazu wurden DNA-Stränge (Plasmid: puc 18) und ein geeigneter Puffer (Salze, richtiger pH-Wert) in Eppendorfgefäße (Fassungsvolumen = 1,5 ml) gegeben. Werden diese Materialien gerade nicht gebraucht, sind sie auf 0°C (Enzyme sogar auf -20°C) gekühlt. Außerdem wurde in jedes Gefäß noch ein Restriktionsenzym gegeben:

    BamH I:

    schneidet das Plasmid puc 18 an 1 Stelle

    Dde I:

    schneidet puc 18 an 6 Stellen

    Pvu I:

    schneidet puc 18 an 2 Stellen

    Bgl I:

    schneidet puc 18 an 2 Stellen

     

    Diese Gefäße kamen dann in einen Behälter, in dem sie konstant auf genau 37 °C gehalten wurden. Nach der Mittagspause brachten wir die zerschnittenen DNA-Teile und DNA, dessen Länge man schon kennt, nebeneinander auf das Elektrophorese-Gel auf. Zur Färbung der DNA gaben wir zuvor Ethidiumbromid dazu. Dann wurde eine Spannung angelegt und die DNA-Stränge begannen zum anderen Pol zu wandern.

    Bevor der Besuch an der Universität abgeschlossen war, konnten wir noch das Resultat sehen. Die längeren DNA-Stücke befanden sich näher am Ausgangspunkt, die kürzeren waren weiter entfernt. Durch einen Vergleich mit bekannter DNA konnten wir die Länge von puc 18 und der kurzen Teile feststellen.

     

    Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten erklärten uns Mag. Reinhard Nestelbacher und Peter Laun andere Dinge aus dem Arbeitsablauf an der Universität. Herr Laun zeigte uns zuerst die vielseitigen Anwendungen des Internets an den Universitäten. Alle benötigten Zusatzinformationen, die man zu einem Versuch oder einer wissenschaftlichen Arbeit benötigt, kann man bei richtiger Benutzung im Internet finden.

    Danach führte uns Mag. Nestelbacher durch das Institut und zeigte uns die Labors und verschiedene Geräte, die von den Forschern täglich verwendet werden.

     

    Am Nachmittag bestand der Hauptteil der Exkursion aus Mikroskopieren. Über Videokamera konnten wir die Bilder aus dem Mikroskop beobachten.

     

    Alles in allem fanden wir diese Exkursion sehr interessant und lehrreich. Mag. Nestelbacher gestaltete den Vortrag abwechslungsreich und kurzweilig, so daß die Zeit auf der Universität schnell verging.

     

     


    Abb. 1. Vortrag an der Universität Salzburg

     

     

    Genetic engineering and animals

    Florian Brunauer

    Genetic engineering can be used in many ways. Also animals can be manipulated genetically. A lot of scientists pursue research on animals. An important part of this research is the genetic manipulation of animals to make them produce medicine in their milk. Such animals will be used as "factories". This isn’t really good, I think. Also Dolly was cloned for this purpose. In agriculture animals, especially cows, could be genetically manipulated to produce more milk or more meat. But those cows get more diseases and their life isn’t as good as that of other cows. Also pigs could be manipulated to produce more meat. Those pigs get so fat that they cannot walk because their skeletons aren’t strong enough to carry their bodies. I personally don’t support the use of this technology with animals.

     

    Genetic engineering and farm animals

    Klaus Petautschnig

    Nowadays you hear a lot about genetically manipulated animals, especially farm animals. But what about the ethical aspects? Is it right to use animals like machines? In this case, I think, you can’t call yourself a "farmer" any more. I think a better word would be "scientist". A lot of fields of application have already been found and a lot more will be found. There are already animals which produce pharmaceuticals instead of milk in their udder. Animals are used as models to study disease. Farm animals can be genetically manipulated to improve their yields: beef-breeds, for example. They should put on weight in a time that should be as short as possible. But there are a lot of side-effects which scientists do not want people to look at. Sometimes the animals cant walk any more. They are too heavy for their legs. In a lot of dairy breeds the cows are not able to give birth to calves in a natural way. The egg-cell is transplanted into another cow. But genetic engineering has also brought positive effects. Insulin can be produced more cheaply. Without genetic engineering there would be a lot of problems to get large amounts of Insulin, which was produced from a pig’s liver before.

    There are a lot of pros and cons. Do we really need everything that has been achieved by this technology? Isn’t it often just the money we are interested in?

     

    Andreas Pichler

    There are many diseases on earth which are very bad for humans. Scientists have to find the reasons for theses diseases and how to cure them. But hey cannot test remedies in people. So they have to work with animals which react like humans. These are animals such as rats, mice or pigs. A big help is also genetic engineering. Genetically manipulated animals could be of great help in fighting diseases. Today the HI-virus is a very big problem. Scientists implant an Hi-virus into mice with the help of genetic engineering. Then they look how the mice react. They always check the mice. They think of ways to make the disease weaker or defeat it. Then they try one way after the other to solve the problem until they find the right way. They also try to fight all kinds of cancer in the same way. "Onco-mouse" is another example. Scientists implanted a cancer-cell into a mouse and could cure it. The latest experiment was a mouse with a human ear on its back. When the mouse grew, the ear grew too. This is a very big step towards implanting organs into people who lack them.

    Scientists also breed animals which produce medicine in their milk. One day they might be able to clone theses animals. The reason why they try to clone the animals is that they only have to breed one sheep with the medicine in its milk and not more of them. They use sheep because some people are allergic to milk from cows. Then some farmers keep the animals, this is called gene-farming.

    I think it is a good idea to use genetic engineering for medical needs but I don’t like the idea of cloned humans.

     

    Theresa Zuckerstätter

    Why do we need genetically engineered animals? They have been developed for a number of purposes.

    The first is the production of pharmaceuticals. In the future there will be farms with animals, which produce medicine in their milk, or hormones and blood substances. This is also called "gene farming". Secondly, they could be used as farm animals with improved production. Farmers have a hard time in our present economic situation – the production should always be improved! With genetically engineered animals the farmers can fulfil the economic expectations.

    Then animals can also be used as models to study disease. Scientists can implant a gene of a human disease into animals, the animals will get ill and so the scientists can search for a remedy. They can also be used as models of human genetic disorders to develop human gene therapy.

    Genetic engineering can also change the character of animal organs to try to make them suitable for transplanting into humans. If humans have damaged organs, it is very good to have some organs ready for transplanting. Finally, animals can also be cloned for research and breeding. If you have very good farm animals with high achievements you could clone them to get a top performance herd of cows, for example. This is really remarkable, but is it also necessary?

     

    Desirée Schmuck

    The biggest field of application is without doubt medicine, but also in agriculture genetically engineered animals could be used. American scientists, for example, developed "Oncomouse", a mouse that carries an implanted human cancer gene in its DNA. Scientists are intelligent people, but when people with cancer are suffering, why shouldn’t mice suffer, too? Of course, it also has advantages: The drug industry can test their medicines against cancer and when they succeed, many people can be cured. So the US Patent Office granted a patent on Oncomouse, the Europeans followed later, which proves that animals are living to serve our interests...

    As cancer is only one human disease which cannot be cured satisfactorily, Oncomouse will not stay alone for long. And because it is cheaper when animals produce medicine, scientists are also doing research in this direction. Organ transplants are constantly needed, but very few people donate organs. So scientists want to implant human genes into animals to make them produce human organs which could be transplanted when needed. As the production of meat, milk, wool etc. doesn’t seem to be high enough, scientists want to clone the best animals which could also be resistant against diseases like BSE. Maybe that sounds great, but when people don’t shrink back from cloning animals, who will be next?

     

    Cloning

    Peter Stockinger

    Nowadays you hear a lot about genetic engineering of animals and about cloning. "Dolly" was the world’s first cloned sheep. Dr. Wilmut took a mammary cell from an adult sheep and treated its DNA so it would be accepted by an egg from another sheep. Then he removed the DNA from the egg cell of another sheep and replaced it by the DNA of the mammary cell. Then the embryo was implanted into another ewe and after some time "Dolly" was born. Dr. Wilmut said that the healthiest animals with the best milk production could be cloned. But he also thought that human beings would one day be cloned.

    There are many advantages and disadvantages of cloning animals or human beings. People will perhaps clone intelligent scientists, aggressive soldiers, strong sportsmen and workers, beautiful filmstars and wonderful models. They will breed clones to provide organs for transplants or they could clone endangered animals.

    But there are a lot of disadvantages, too. There could once be too many people in the world – and only perfect people will be cloned. You might even be cloned without knowing it!

     

    Project on genetic engineering

    Christian Wirnsperger

    Our project started in September. Some of our classmates attended lectures on genetic engineering. In this project we learned about resistant plants and genetically engineered food additives and why genetic engineering is possible. The larger part of the project started after the Christmas holidays.

    We made groups of two or three pupils and wrote on a special topic. Some wrote on genetic engineering in medicine, others on genetically engineered agricultural products.

    We integrated many subjects in our project, like English, German, biology, chemistry and religious instruction. In German we discussed how to write about such a topic, in biology and chemistry we studied the professional background, in religion we discussed the ethic problems. In botany we heard much about the risks, consequences and side-effects in agriculture.

    After theory the practical work in the laboratory began. 12 Pupils from each form worked together with two scientists and Prof. Steiner. They tested manipulated soy beans and the excrements of two rabbits (one was fed with spinach, one with lettuce). Then we collected the best reports and started to make a project folder. On the day of the parent-teacher meeting we introduced our project to our parents. I think, our project was a big success for our school and for us, too, but it also meant a lot of work.

     

    Florian Ortner

    The project started at the end of September, when some of our classmates attended some lectures on genetic engineering at the University of Salzburg. At school we learned why genetic engineering is possible, why some companies use it for producing food or resistant plants, which companies do this and why cloning is not genetic engineering. After the Christmas holidays the real project started. We formed teams that had to write reports on special topics. Some had to work on gene-farming, others on the possibilities in medicine, agriculture or on genetically modified plants and animals. Many subjects were involved in the project, e.g. Chemistry, Physics, German, English, Biology and Religious education. Every teacher helped us with our reports. In German we discussed how to write a report, in biology, chemistry and physics we learned about the scientific background, in religious education we discussed the ethical problems, and in botany we heard much about the risks, consequences and side-effects in agriculture. After we had studied the theory, we began to work in the laboratory. The best reports had decided who was allowed to work there. Twelve pupils from each class worked in the laboratory with genetically manipulated soy beans and the droppings of two rabbits. One of them had been fed spinach, the other lettuce. We wanted to prove how much of the soy bean powder had been genetically modified and which rabbit had been fed spinach. After the work in the laboratory had been finished, the pupils wrote reports about their work. Then we collected the best reports and started to make a project folder. We also presented the project to our parents on April 3rd. Unfortunately the project folder had not been finished by then because we had not enough money to print it, so we had to collect donations.

    I think that the project was a perfect success for our school and we should make another project in future because it was interesting, informative and funny. The next project, however, should be a little bit shorter because all of us were very exhausted after this project.