Zu Beginn planten wir die Erstellung eines Fragebogens, die Termine und den Ablauf für die Blutabnahme. Hier traten schon die ersten Erschwernisse auf: Wir fragten uns, wie man 14-20jährige dazu motiviert, sich untersuchen zu lassen. Eine große Hürde war auch, dass alle bei der Blutabnahme nüchtern sein mussten. Vor allem wollten wir alle TeilnehmerInnen innerhalb von drei Vormittagen untersuchen. Das heißt, diejenigen, die erst ab zehn Uhr und später dran kamen, hatten schon einen ziemlich großen Hunger. Mit vereinten Gehirnströmen kamen wir auf mögliche Lösungen dieser „Probleme“.

Von Dr. Elmar Aigner, dem uns unterstützenden Arzt vom Krankenhaus in Oberndorf, erhielten wir einen sehr genauen und ausführlichen Standardfragebogen als Vorlage.

Dieser war aber ursprünglich für DarmkrebspatientInnen gedacht. Gemeinsam mit der Medizinstudentin Hinz Tina stimmten wir daher den Fragebogen in einer langen Nachtsession auf unsere Schule bzw. auf unser Vorhaben ab. Nun musste er nur mehr gedruckt werden, was sich allerdings als sehr zeit- und geldaufwendig erwies. So weit, so gut. Nur: wie bekommt man einen Teenager dazu, einen 20 Seiten langen Fragebogen (ernsthaft) auszufüllen? Wir lösten dieses Problem, indem wir die ersten zwei Jahrgänge den Fragebogen - nach Absprache mit den ErzieherInnen - im Abendstudium ausfüllen ließen.

Viel komplizierter wurde es bei den oberen Jahrgängen: diese haben kein Studium mehr. So baten wir LehrerInnen um eine Unterrichtsstunde, in der die SchülerInnen den Fragebogen ausfüllen können. Gott sei Dank erfuhren unsere Projekte große Unterstützung durch den Lehrkörper. Trotzdem kamen wir um manche Komplikation nicht umhin, weil viele genau in der Stunde, die wir verwenden wollten, einen Test eingeplant hatten.

Als wir schließlich die Anzahl der zu Untersuchenden erhoben, waren wir positiv überrascht. Kalkuliert hatten wir mit 150–200 TeilnehmerInnen. Tatsächlich kündigten sich nun 336 SchülerInnen an - das waren fast alle SchülerInnen der HLFS Ursprung.

Die SchülerInnen mussten die Fragebögen aufbewahren und am Tag, an dem sie durchgecheckt wurden, mitnehmen. Der Direktor erlaubte uns, zwei Unterrichtseinheiten pro Klasse für den Gesundheitscheck zu verwenden.

Weil wir nicht nur Blut abnahmen, sondern auch den Brust- und Bauchumfang, Gewicht, Blutdruck und Größe erfassten und einen Ultraschall der Leber machten, entwickelten wir ein System, damit wir eine Klasse innerhalb einer Unterrichtseinheit schafften, denn wir mussten ja auch noch

Zeit für das „Belohnungsfrühstück“ einrechnen.

Um einen zeitlich optimalen Ablauf zu schaffen, machten wir einen Probedurchlauf und stoppten die benötigte Zeit. Das Ergebnis unserer Überlegungen war, dass wir jeweils drei Blutabnahme- und Blutdruckmessstationen brauchten, weil diese am zeitaufwendigsten waren. Wünschenswert wäre auch eine zweite Ultraschallstation gewesen, jedoch ließen die Bedingungen nur eine zu.

Um die Anonymität der einzelnen SchülerInnen zu wahren, entschlossen wir uns, die Daten mittels Barcodes zu verschlüsseln.

Erst wenn alle Messstationen ihr Symbol auf den Laufzettel gestempelt hatten, konnte er/sie diesen gegen die Eintrittskarte zum Frühstück eintauschen. Unser System funktionierte besser als erwartet und wir benötigten auch weniger Zeit als ursprünglich angenommen: für eine Klasse brauchten wir schließlich nur ca. 35 Minuten.

Zu unserer Freude nahmen 325 SchülerInnen (11 waren krank) teil.

Eine wesentliche Hilfe bei der Planung und Durchführung war unser neues Wiki-System, das wir heuer zum ersten Mal getestet haben.

Der Vorteil eines solchen Systems besteht darin, dass man von überall darauf zugreifen kann und eine gute Ordnung und Übersicht gegeben ist. Sehr hilfreich war unser Wiki-System auch in der Endphase unseres Projektes, da diverse Berichte von mehreren Personen mittels Internet gleichzeitig bearbeitet und korrigiert werden können. So waren wir in der Lage ganze Texte schnell zu aktualisieren und Fehler zu vermeiden.